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Alain Planès

Klavier, Klavier

Biografie

Alain Planès, ein großer Kenner und Liebhaber der Malerei mit reichen Kenntnissen und einer großen Leidenschaft für die Dichtkunst, gestaltet seine Musikerkarriere so, wie es ihm entspricht: Lebensart war ihm von jeher wichtiger als die Verlockungen eines Ruhms, der ihn gezwungen hätte, ständig Kompromisse zu machen. Er hat etwas an sich, das man eine merkwürdige Mischung aus Proust und Wilde nennen könnte. Der eine wegen seiner Einstellung zur Zeit, tiefsinnig, entspannt, von Schubertschem Wesen. Der andere wegen eines gewissen intellektuellen Dandytums, einer Art verfeinertem Zynismus, der aber in der Empfindsamkeit gründet.
Von der künstlerisch veranlagten Mutter, einer Malerin und Musikliebhaberin, hat er die hingebungsvolle Bescheidenheit und die Absichtslosigkeit der Gebärde. Im Grunde ist es das, was wir Stil nennen... hoher Anspruch zählt nicht viel, wenn die Anmut fehlt.
Planès, der schon als Kind vielseitig interessiert war, entdeckte im Alter von fünf Jahren das Klavier, gab drei Jahre später sein erstes Konzert mit Orchester und ging nach einem Studium am Pariser Conservatoire nach Amerika, um dort auf noch höherem Niveau Musik zu machen: er nahm Unterricht bei Pressler, Sebök, Primrose und Starker, dessen Kammermusikpartner er lange Zeit war und mit dem er in den Vereinigten Staaten und Europa zahlreiche Konzerte gegeben hat.
Er ist in allen Bereichen seiner Kunst tätig, als Solist ebenso wie als Kammermusikpartner, Begleiter und Lehrer. Darüber hinaus hat er zusammen mit François Michel, einem Freund von Strawinsky, das gesamte klassische und zeitgenössische Repertoire für zwei Klaviere durchgearbeitet; in seinem Haus traf er mit den großen Männern der Zeit zusammen, mit Malraux, Deleuze, Cassandre und später Miró.
Wieder zurück in Frankreich, holte ihn Pierre Boulez in sein Ensemble Intercontemporain, dem er bis 1981 als Solopianist angehörte. Durch seine ausgeprägte Zusammenarbeit mit herausragenden Komponisten wie Boulez, Stockhausen, Ligeti oder Berio erwarb er sich endgültig den Ruf, als Pianist ein Alleskönner zu sein, was wiederum Einladungen zu den bedeutendsten Festivals nach sich zog. Er ist u.a. in La Roque-d'Anthéron, in Montreux, beim Festival d'Art lyrique in Aix-en-Provence und beim renommierten Marlboro-Festival aufgetreten, dem er als enger Freund von Rudolf Serkin auch in Zukunft die Treue halten wird.
Cécile Buffet

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Letzte Aktualisierung November 2013

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