Emmanuelle Bertrand
Biografie
Emmanuelle Bertrand ist eine großmütige Persönlichkeit von einnehmender Ausstrahlung und unersättlicher Neugier. Ihre Stärke liegt darin, einem breiten Publikum ein kühnes Repertoire zu vermitteln und mit ihm zu teilen. Von 1999 an arbeitete sie mit dem Komponisten Henri Dutilleux zusammen, für den sie eine „wahrhafte Entdeckung“ war. Komponisten wie Nicolas Bacri, Édith Canat de Chizy, Pascal Amoyel, Bernard Cavanna und Thierry Escaich widmeten ihr ihre Werke, und sie brachte auch Luciano Berios Chanson pour Pierre Boulez zur Welturaufführung.
Durch die Auszeichnung „Victoire de la Musique“ erlangte sie 2002 große Bekanntheit. 2011 wurde sie von der Zeitschrift Diapason und den Hörern von France Musique zur Künstlerin des Jahres gewählt, und 2017 erhielt sie auf Vorschlag der Académie des beaux-arts hin den bedeutenden Prix d’Interprétation der Pariser Stiftung Simone et Cino Del Duca. Emmanuelle Bertrand hegt eine große Leidenschaft für die Kammermusik und spielt im Duo mit dem Pianisten Pascal Amoyel, mit dem sie rund zehn Einspielungen machte. 2017 gründete sie das Stimmung Trio mit dem Violoncellisten Christophe Giovaninetti und dem Pianisten Michaël Lévinas. Sie unterrichtet am Conservatoire National Supérieur de Musique von Paris.
Außerdem ist Emmanuelle Bertrand auch schöpferisch tätig und entwickelt szenische Projekte: In Le Block 15 wird die wahre Geschichte zweier Musiker erzählt, die im Zweiten Weltkrieg Konzentrationslager überlebten, und das in jüngerer Zeit konzipierte Programm Le Violoncelle de guerre (2018) ist eine Hommage an Maurice Maréchal und sein „Schicksalsvioloncello“, das in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs für ihn gebaut wurde. Beide Projekte erfuhren eine Umsetzung für France Télévision.
Seit 2016 spielt si ein Violoncello, das Anfang des 18. Jahrhunderts von Carlo Tononi gebaut wurde.
Letzte Aktualisierung Juni 2022