Pavel Kolesnikov & Samson Tsoy
Biografie
Das für seine „mitreißende Innigkeit“ (The Guardian) gepriesene Duo Pavel Kolesnikov und Samson Tsoy lebt und arbeitet seit seiner frühen Studentenzeit zusammen. Für die beiden Künstler zählen Raum und Kulisse zu den zentralen Elementen ihrer Aufführungen. Während der Pandemie spielten sie Messiaens Visions de l’Amen in einem Londoner Parkhaus und im Sommer 2023 erneuerten sie die Konzerttradition in der historischen Jubilee Hall von Aldeburgh. Dort platzierten sie das Publikum auf der Bühne, während sie auf senkrecht stehenden Klavieren im Parkett Bach und Kurtág spielten und den eindrucksvollen Dialog zwischen J. S. Bach und D. Schostakowitsch in deren Präludien und Fugen auf zwei Klavieren auf eine nie zuvor gehörte Weise wiederaufleben ließen. Weitere Darbietungen umfassen Prokofievs Cinderella auf der Laderampe des Muziekgebouw und Aufführungen in Galerien in ganz Europa. Ihre digitale Kollaboration mit der Choreographin Anne Teresa De Keersmaeker wurde im Rahmen der Ausstellung „ECHO. Wrapped in Memory“ im Antwerpener MoMu gezeigt.
Im Jahr 2024 feierte das Duo sein Debüt in der New Yorker Carnegie Hall, in Rotterdams De Doelen und dem Berliner Konzerthaus. Sie treten regelmäßig auf dem Aldeburgh Festival, im Amsterdamer Muziekgebouw und in den Konzertsälen der Londoner Southbank und des Barbican auf – in Letzterem mit Poulencs Konzert für zwei Klaviere mit dem City of Birmingham Orchestra als Teil des ersten Classical Pride Concert in Europa.
2019 gründeten Kolesnikov und Tsoy gemeinsam das Ragged Music Festival, das Künstlern ein reduziertes Umfeld bietet, in dem sie einen Dialog zwischen Musik, Architektur und den bildenden Künsten erkunden können. Das zunächst im Londoner Ragged School Museum angesiedelte Festival wurde inzwischen auf internationale Schauplätze erweitert, mit einer ersten Ausgabe 2023 im Amsterdamer Muziekgebouw. Das Festival wurde 2021 für einen South Bank Sky Arts Award nominiert.
Nach seiner siebenjährigen Residency beim Aldeburgh Festival und seit seinem sechsten Auftritt im Rahmen der BBC Proms im Sommer 2023 hat Pavel Kolesnikov seine Debüts mit dem Danish National Symphony Orchestra (mit Susanna Mälkki und Manfred Honeck), der Cincinnati Symphony und dem Netherlands Philharmonic (beides mit Sir Mark Elder) gefeiert und sich auf eine Recital-Tour durch Nordamerika begeben. Außerdem ist er erneut mit dem Philharmonia Orchestra (Santtu-Matias Rouvali), mit dem Royal Philharmonic Orchestra (Vasily Petrenko), auf dem Klavier Festival Ruhr und in der Wigmore Hall aufgetreten, wo er 2020/21 Artist-in-Residence war.
Kolesnikov ist bekannt für seine gattungsübergreifenden Kollaborationen und narrativen Programme. Jüngere Beispiel umfassen „Celestial Navigation“ – eine Abfolge von musikalischen Präsentationen mit Projektionen der Architektin Sophie Hinks und Texten von Martin Crimp – und seine Umsetzung von Bachs Goldberg-Variationen mit der Tänzerin Anne Teresa de Keersmaeker, die in ganz Europa mehr als fünfzig Aufführungen erlebte.
Samson Tsoy wird für seine Originalität und seinen „unerschöpflichen Ideenreichtum“ gepriesen und ist auf Konzertpodien und Festivals in der ganzen Welt aufgetreten, darunter das Barbican Centre, die Wigmore Hall, die Royal Festival Hall und die Queen Elizabeth Hall, das Aldeburgh Festival, das Théâtre de la Ville und die Salle Gaveau in Paris, das Berliner Konzerthaus und das Verbier Festival. Im Jahr 2023 trat er als erster Musiker aus dem klassischen Bereich bei der Eröffnung der Münchner Sicherheitskonferenz vor den wichtigsten Politikern der Welt auf. Im selben Jahr feierte er sein Debüt mit dem London Philharmonic Orchestra in einem Programm mit Beethovens Klavierkonzert Nr. 3, woraufhin er unmittelbar eine Einladung zu einem weiteren Auftritt mit dem Orchester und Klavierkonzert Nr. 4 erhielt.
Zu seinen großen Projekten zählen die Aufführung der beiden Klavierkonzerte von Brahms an einem einzigen Abend mit dem Philharmonia Orchestra und Maxim Emelyanychev sowie Scriabins Prometheus mit dem Philharmonia Orchestra und Gergely Madaras im Parkhaus. Samson hat zudem mit dem gefeierten amerikanischen Künstler Richard Serra an der Gagosian Gallery zusammengearbeitet, wo er im Rahmen von dessen jüngst entstandener Skulptur Transmitter Messiaens Quatuor pour la fin du temps aufgeführt hat.