Tokyo String Quartet
Biografie
Das Tokyo String Quartet – Martin Beaver und Kikuei Ikeda (Violine), Kazuhide Isomura (Viola) und Clive Greensmith (Violoncello) – gilt als eines der besten Kammerensembles der Welt; in den 43 Jahren seines Bestehens hat es mit einer stattlichen Reihe von Künstlern und Komponisten zusammengearbeitet, seine Mitglieder haben als Lehrer Hervorragendes geleistet und es kann auf einen umfangreichen Katalog von der Kritik gefeierter Einspielungen verweisen. Mit über hundert Konzerten, die es jedes Jahr in aller Welt spielte, hat es weltweit eine treue Anhängerschaft für sich gewonnen.
Offiziell wurde das Tokyo String Quartet 1969 an der Juilliard School of Music gegründet, seine Anfänge gehen aber auf die Toho School of Music in Tokio zurück, wo der Einfluss von Professor Hideo Saito die Gründungsmitglieder prägte. Schon bald nach seiner Gründung gewann das Quartett erste Preise beim Coleman-Wettbewerb, beim Wettbewerb in München und bei den Young Concert Artists International Auditions. Ein Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon verschaffte ihm Geltung als eines der weltweit führenden Quartette.
Das Tokyo String Quartet hat mehr als 40 Einspielungen produziert, u.a. die Gesamtaufnahme der Quartette von Beethoven, Schubert und Bartók, die bei den Labels harmonia mundi, BMG/RCA Victor Red Seal, Angel-EMI, CBS Masterworks, Deutsche Grammophon und Vox Cum Laude erschienen sind. Die Einspielungen des Ensembles mit Werken von Brahms, Debussy, Dvorák, Haydn, Mozart, Ravel und Schubert sind mit Preisen wie dem Grand Prix du Disque Montreux, „Best Chamber Music Recording of the Year“ der Zeitschriften Stereo Review und Gramophone ausgezeichnet worden und waren siebenmal für einen Grammy® nominiert.
Das Tokyo Quartet war von 1976 bis 2013 Quartet-in-residence der Yale School of Music. Die Musiker widmeten sich mit großem Engagement der Förderung und Anleitung junger Streichquartette und gaben Meisterklassen in Nordamerika, Europa und Fernost.
In der letzten Saison des Tokyo Quartet wurden überall in den Konzertsälen Vorkehrungen getroffen, um die lange Liebesgeschichte zwischen dem Quartett und seinem Publikum in den Vereinigten Staaten und überall auf der Welt noch einmal gebührend zu würdigen. Veranstaltungsorte in Nordamerika waren Cincinnati, Cleveland, Miami, Portland, Philadelphia , San Francisco und Seattle und in Kanada Calgary, Edmonton, Montreal, Ottawa und Toronto. In Europa gab das Tokyo Quartet letzte Konzerte in Amsterdam, Kopenhagen, London, Paris, Rom, Wien und Zürich sowie in Moskau und Warschau. Eine ausgedehnte Konzertreise nach Japan, Australien und Neuseeland schloss sich an.
In den letzten zehn Jahren hat das Ensemble ausschließlich für harmonia mundi aufgenommen und richtungweisende Einspielungen herausgebracht, etwa Schuberts Streichquintett C-dur mit dem Cellisten David Watkin (von International Record Review als „herausragend“ bezeichnet), das vielgeliebte Klavierquintett und das Klarinettenquintett von Brahms mit Jon Nakamatsu und Jon Manasse und im Mai 2013 eine den tschechischen Komponisten Dvorák und Smetana gewidmete CD.
Seit 1995 spielte das Ensemble auf Instrumenten, die man nach dem legendären Virtuosen Niccolò Paganini das „Paganini Quartett“ nennt; es ist dies ein Satz berühmter Stradivarius-Instrumente, die im Besitz Paganinis waren und die er im 19.Jahrhundert selbst spielte. Die Instrumente, die bei der Auflösung des Quartetts kürzlich zurückgegeben wurden, waren eine Leihgabe der Nippon Music Foundation.
Nach 43 Spielzeiten gab das Tokyo String Quartet bekannt, dass die Saison 2012-13 seine letzte sein würde. Das Abschiedskonzert fand am 6.Juli 2013 in Norfolk, Connecticut statt.
Martin Beaver - Violine
Kikuei Ikeda - Violine
Kazuhide Isomura - Viola
Clive Greensmith - Violoncello
Letzte Aktualisierung August 2014